Sagen und Legenden am Sternenhimmel

  • 2 Years Ago
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Da die Giraffe in der Nähe des Himmelpols liegt, kann sie auf der nördlichen Halbkugel das ganze Jahr beobachtet werden.

Das Sternbild wurde erst um 1613 von dem niederländischen Kartografen Petrus Plancius unter dem Namen Camelopardalis eingeführt. Elf Jahre später übernahm der deutsche Astronom Jacob Bartsch die Giraffe in sein Planisphaerium Stellaris. Somit fand sie Einzug in die Astronomie. Bartsch interpretierte in die Giraffe das Tier, welches Rebekka zur Ehe mit Isaak, dem Sohn Abrahams verholfen hatte.

Im Buch Genesis, Kapitel 24 wird erzählt, dass ein Knecht Abrahams eine gottesfürchtige Ehefrau für Abrahams Sohn Isaak außerhalb Kanaans suchen sollte. Als der Knecht die Stadt der Vorväter Abrahams erreichte, rastete er an einem Brunnen und bat Gott um Hilfe bei der Brautsuche. In einem Traum erschien ihm eine junge Frau, die nicht nur ihm frisch geschöpftes Wasser reichte, sondern auch seinen Kamelen. Als er erwachte und tatsächlich eine junge, hübsche Frau zum Brunnen trat und nicht nur ihm Wasser gab, sondern auch seine Kamelen tränkte, war ihm klar, dass seine Brautsuche erfolgreich verlaufen war.

Dass es sich dabei um eine Namensverwechslung handelt, scheint der ganzen Sache keinen Abbruch zu machen. Denn Giraffe bedeutet im lateinischen Camelopardis und hat wenig mit einem Kamel zu tun. Selbst die Griechen bezeichneten die Giraffe aufgrund ihrer Flecken als Leoparden-Kamel.