Sagen und Legenden am Sternenhimmel

  • 1 Year Ago
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Der Eridanus ist eines der ausgedehntesten Sternbilder am Nachthimmel. Er zieht sich als Kette von Sternen unterhalb des Orion bis tief in den Südhimmel hinein.

Er zählt zu den 48 Sternbildern der antiken Astronomie, die bereits von Ptolemäus beschrieben wurden.

In der griechischen Mythologie war der Eridanus ein Fluss, der den Wassern des Aquarius entsprang. Eine Sage bringt ihn mit Phaeton, dem Sohn des Sonnengottes Helios, in Verbindung.

Phaethon erbittet sich von seinem Vater, für einen Tag den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Helios versucht, seinen Sohn von diesem Plan abzubringen – jedoch vergeblich. Phaethon besteigt, als die Nacht zu Ende geht, den kostbaren und reich verzierten Sonnenwagen des Vaters. Das Viergespann rast los und gerät bald außer Kontrolle. Phaethon verlässt die tägliche Fahrstrecke zwischen Himmel und Erde und löst eine Katastrophe universalen Ausmaßes aus.

Ovid berichtet:

„Überall dort, wo die Erde am höchsten ist, wird sie vom Feuer ergriffen, bekommt Spalten und Risse und dörrt aus, weil ihr die Säfte entzogen sind. Das Gras wird grau, samt seinen Blättern brennt der Baum, und das trockene Saatfeld liefert seinem eigenen Untergang Nahrung [...] Große Städte gehen mit ihren Mauern unter, und der Brand legt ganze Länder mit ihren Völkern in Asche.“

Ovid erklärt die dunkle Hautfarbe der „Athiopier“ damit, dass der Sonnenwagen dicht über sie hingerast sei, wodurch ihnen „das Blut nach oben gestiegen“ und sie dadurch schwarz geworden seien. Auch sei so die Wüste in Libyen entstanden, die Sahara. Erst Jupiter, von der „Alma Tellus“ (Mutter Erde) um Hilfe gerufen, bereitet der drohenden Weltvernichtung ein Ende und schleudert einen Blitz. Der Wagen wird zertrümmert und der Wagenlenker Phaethon stürzt in die Tiefe, wo er tot im Fluss Eridanus landet.

In anderen Sagen schleudert der wütend gewordene Zeus einen Blitz gegen den Sonnenwagen – mit demselben Ergebnis, Phaethon stürzt in den Eridanus.

Quelle: Wikipedia